Kaffeefahrt durch die Fjorde Ostgrönlands
100 km südlich des Polarkreises bei 65°36’N und 37°38’W starten wir unsere Rundreise. Wir wollen mit den Kajaks zu den Bergen und zum Inlandeis. Im Gepäck sind neben Camping- und Paddelsachen und der Verpflegung für 30 Tage auch Bergsteigerausrüstung: Wanderstöcke und Schuhe, 40 m Seil, Grödel, Eispickel, Eisschrauben, Schneeschaufel...
Und so paddeln wir hin und her, laufen hoch und wieder runter. Und wir genießen die grönländische Weite in der unglaublich klaren Luft, staunen über majestätische Eisberge und über winzige arktische Pflanzen, bewundern die felsige Natur und die Eisskulpturen, an denen wir vorbeifahren, sehen und hören Wale.
Haben wir kein richtig aufregendes Abenteuer erlebt, über das wir spektakulär berichten können?
Zum Glück nicht: Der angekündigte Sturm ist an uns vorbeigezogen. Die Atlantikdünung war für alle beherrschbar. Die Eisbären waren anderswo unterwegs und Gewehr und Bärenzaun kamen nicht zum Einsatz. Die Tsunamiwelle’ vom kippenden Eisberg kam bei uns nur noch mit einer Höhe von 30 cm an und die treibenden Eisschollen haben uns nicht eingeschlossen. Und die Gletscherspalten waren zu schmal zum Hineinfallen.
Ganz ohne Zwischenfall war die Fahrt aber nicht: Es gab ein kaputtes Paar Bergstiefel, was auf dem Inlandeis zu nassen, Eiswasser-kalten Füßen führte. Und wir hatten VIEL zu wenig Kaffee mitgenommen.
Aber sowohl Kaffee als auch Ersatzschuhe konnten wir in einer kleinen Siedlung nachkaufen.