Tidenrausch reloaded

Autor: Kai Urban
Bilder: Graham Butt, Jörg Biswanger, Kai Schulz

Sonntag 06.09. 09:00 Uhr wir stehen in Norddeich und packen die Kajaks. Die letzte Sorge ist verflogen, dass Corona eine erneute Absage des Tidenrauschs erzwingt. 

 

Hamburger SaU-Stammtisch

Seit einiger Zeit findet der Hamburger SaU- Stammtisch per Videokonferenz statt. Das klappt erstaunlich gut, sodass sich einige Leute sogar nun wöchentlich treffen. Besonders gefreut hat uns wieder einmal der Besuch von Gästen, die diesmal ganz ohne weite Anreise mit uns anstoßen konnten. Aber natürlich freuen wir uns auch wieder darauf, uns hoffentlich bald live in der „Factory" treffen zu können.

 

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Frühjahrsputz 2020

Nach Abwägung der Faktenlage zur Corona Pandemie trafen sich vom 13. - 15. März 15 SäUe zum Frühjarsputz. Wahrscheinlich war dies für längere Zeit die letzte Veranstaltung für uns. Einen Tag nach unerer Rückkehr aufs Festland wurden die Nordseeinseln für Touristen gesperrt - Glück für diejenigen die noch dabei sein konnten.

Dieses Jahr standen Trainings, Assistenzen und Lehrproben für die nächsten Qualifikationsstufen B4, C2 und C3 auf dem Programm. Die Windvorhersagen W-NW 6-7 in Böen 8 waren sportlich aber von den erfahrenen Teilnehmern zu meistern.

Kaffeefahrt durch die Fjorde Ostgrönlands

100 km südlich des Polarkreises bei 65°36’N und 37°38’W starten wir unsere Rundreise. Wir wollen mit den Kajaks zu den Bergen und zum Inlandeis. Im Gepäck sind neben Camping- und Paddelsachen und der Verpflegung für 30 Tage auch Bergsteigerausrüstung: Wanderstöcke und Schuhe, 40 m Seil, Grödel, Eispickel, Eisschrauben, Schneeschaufel...

Und so paddeln wir hin und her, laufen hoch und wieder runter. Und wir genießen die grönländische Weite in der unglaublich klaren Luft, staunen über majestätische Eisberge und über winzige arktische Pflanzen, bewundern die felsige Natur und die Eisskulpturen, an denen wir vorbeifahren, sehen und hören Wale.

Haben wir kein richtig aufregendes Abenteuer erlebt, über das wir spektakulär berichten können?
Zum Glück nicht: Der angekündigte Sturm ist an uns vorbeigezogen. Die Atlantikdünung war für alle beherrschbar. Die Eisbären waren anderswo unterwegs und Gewehr und Bärenzaun kamen nicht zum Einsatz. Die Tsunamiwelle’ vom kippenden Eisberg kam bei uns nur noch mit einer Höhe von 30 cm an und die treibenden Eisschollen haben uns nicht eingeschlossen. Und die Gletscherspalten waren zu schmal zum Hineinfallen.

Ganz ohne Zwischenfall war die Fahrt aber nicht: Es gab ein kaputtes Paar Bergstiefel, was auf dem Inlandeis zu nassen, Eiswasser-kalten Füßen führte. Und wir hatten VIEL zu wenig Kaffee mitgenommen.
Aber sowohl Kaffee als auch Ersatzschuhe konnten wir in einer kleinen Siedlung nachkaufen.