In dieser Rubrik veröffentlichen wir allgemeine Meldungen rund ums Seekajakfahren.

Kälte-RSTT (A2) Hochrhein - Erstes Sicherheitstraining des Jahres

 

Anfang Januar 2025 trafen sich 15 Seekajaker, die wissen wollten, was Kälte so alles zu bieten hat.

Interessierte aus dem ganzen Süddeutschen und der Schweiz kamen an den Hochrhein nach Schwörstadt. Als Ausbilder waren Jutta und Rainer vom Bodensee angereist, um zusammen mit Kai ein lehrreiches Wochenende für die SäUe zu veranstalten.

Jeder der 15 Kryophilen wollte es wissen. Funktioniert meine Ausrüstung, hält sie warm genug, kann ich mich dann trotzdem noch bewegen, komme ich mit dem dicken Trocki und den großen Schuhen ins Boot und vor allem schnell wieder raus, wenn´s sein muss, und wie verdammt nochmal kriege ich die festgefrorenen Valley-Lukendeckel auf ohne mir die Finger zu brechen.

Während die Nächte mit Minus 4-5°C winterlich waren, zeigten sich sowohl Samstag als auch Sonntag bei Sonnenschein und 0-2°C Lufttemperatur und der Rhein mit 6°C noch gnädig. Trotzdem offenbarten auch hier schon einige Ausrüstungsteile ihren Schwächen. Handschuhe waren nicht warm genug oder zu steif, um noch etwas filigranere Handgriffe zu tätigen. Paddelpfötchen waren zwar toll zum Paddeln, aber wehe man musste die Finger rausnehmen, um eine Rettung durchzuführen. Schleppleinenkarabiner waren zu klein, um mit kalten, klammen Fingern noch bedient zu werden. Und die Spritzdecke die im Sommer so prima bei dünner Paddelkleidung passte, war jetzt doch ganz schön körperbetont um die Hüfte. Das lag aber vielleicht nicht nur am Trocki mit dicker Unterwolle sondern auch an den kürzlich zurückliegenden Feiertagen. Dass die eiskalte und ziemlich steife Spritzdecke dann aber doch kaum über den Süllrand zu bringen war, war klar den tiefen Temperaturen und den eiskalten Händchen zuzuschreiben.

Wie sehr Kälte auch am Energiehaushalt des Körpers zehrt wurde ebenso offensichtlich. Die Zeit auf und vor allem im Wasser war deutlich kürzer als bei Kursen im Sommer und ein paar Theorieteile wurde bereitwillig im sonnendurchflutenden Schulungsraum absolviert.

Da verbrauchte Energie auch wieder zugeführt werden musste, haben wir sowohl die verschiedenen mitgebrachten Kuchen erfolgreich dezimiert, als auch am Samstag Abend ein umfangreiches Raclette-Essen zelebriert – frei nach dem Motto mit genug Biopren braucht man weniger Neopren.

Sonntag Morgen standen dann die Rettungstechniken an. Während der eine oder andere dem ganzen nasskalten Spektakel skeptisch gegenüber stand, war es doch umso erstaunlicher, dass einige offensichtlich nicht genug bekommen konnten und immer wieder üben wollten.

Am Sonntag Nachmittag konnten wir auf eine erfolgreiche Veranstaltung zurückblicken, die so nur durch die Ausbilderinnen und Ausbilder und vor allem auch durch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermöglicht wurde.

Dafür an ganz großes Dankeschön und bis bald mal wieder am Hochrhein …

 

 

01 Ausrüstung
02 Start am Wasser
03 letzte Instruktionen
04 los gehts
05 Techniktraining
08 Rückkehr
09 kalte Paddler müssen ordentlich essen
10 Sonntag morgen bei -4°C
11 Sonntag morgen Ruhe auf dem Hochrhein
12 Grundlagen zum Kanten
13 Abschleppen will gelernt sein
14 T-Lenzen Einführung
15 Die Wiese ist kälter als das Wasser
16 Eskimorettung
17 T-Lenzen
18 Wiedereisntieg
19 Feierabend
07 Samstag Techniktraining
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01 Ausrüstung 02 Start am Wasser 03 letzte Instruktionen 04 los gehts 05 Techniktraining 08 Rückkehr 09 kalte Paddler müssen ordentlich essen 10 Sonntag morgen bei -4°C 11 Sonntag morgen Ruhe auf dem Hochrhein 12 Grundlagen zum Kanten 13 Abschleppen will gelernt sein 14 T-Lenzen Einführung 15 Die Wiese ist kälter als das Wasser 16 Eskimorettung 17 T-Lenzen 18 Wiedereisntieg 19 Feierabend 07 Samstag Techniktraining

Die SaU im Dialog mit dem Deutschen Kanu-Verband

Ende Oktober 2024 nahmen Simone Arras als SaU-Vorstand und Wolfhard Baader in Doppelfunktion als SaU- und DKV-Beauftragter an der Ressorttagung Freizeitsport des DKV in Bremen teil.

Bei der oben genannten zweitägigen Konferenz ging es um viele Themen aus den Komplexen Umwelt, Nachhaltigkeit, Befahrensregelungen, Inklusion, Diversität, Einbindung der Jugend, Sicherheit und einige mehr. Für uns ein interessanter Einblick in die vielen Bereiche eines sehr breit aufgestellten großen Verbandes.

Im Rahmen dieser Veranstaltung konnten wir zudem konstruktive Gespräche mit FunktionärInnen des DKV führen. Dieser offene Gesprächskanal hat zum gegenseitigen Verständnis beigetragen und bildet die Grundlage für weitere konstruktive Gespräche.

Wir danken dem DKV für die Einladung zu dieser Ressorttagung und die wertschätzende Atmosphäre.

Tidenrausch 2024 - effektives Seekajak-Lernen, starke Gemeinschaft und viel Spaß.

Das Boot ist noch voller Sand und die Klamotten voller Salz, aber das Momentum des gestern zu Ende gegangen Tidenrauschs, möchte ich nicht nur zum Putzen nutzen. Darum gibt es nun hier ein paar ganz frische Eindrücke von einigen Teilnehmern, die ich für euch zusammengestellt habe.

Am Freitag (30.05.) startete das Ausbildungssymposium an der Rampe in Neuharlingersiel, wo wir nach einer Woche Ausbildung auch wieder mit allen Leuten, Booten und Paddeln geschafft, aber sehr zufrieden anlandeten. Pünktlich zum Beladen der Boote hatte der Regen aufgehört und das Gewusel begann. Für eine Woche Camping und Paddeln braucht man eine ganze Menge Kram. Das Gerödel und die Logistik kann, zumindest für Neulinge wie mich, schon etwas stressig werden. Am Ende hat aber alles gut gepasst und selbst vergessene Zahnbürsten konnten im Kiosk auf der Insel schnell besorgt werden.

Ab der Überfahrt waren wir in festen Gruppen mit je 5-6 Personen einem Ausbildungsassistenten (Michael, Walter oder Roger) eingeteilt und lernten uns in dieser festen Konstellation über die gesamte Woche immer besser kennen. Dadurch konnten die Ausbilder täglich durch die Gruppen wechseln und ihre persönlichen Schwerpunkte vermitteln.

Am ersten Tag, Samstag, standen Paddeltechnik und Brandungspaddeln auf dem Lehrplan. Wir konnten in kabbeligem Wasser das Rollen oder einen Wiedereinstieg üben. Abends wurden Fragen aus der Hausaufgabe, die alle vorher eingereicht hatten, im Gruppenzelt besprochen.

Wer sich besonders verausgabt hatte, durfte sich zumindest körperlich am nächsten Tag erholen, da wir wegen 7 Bft Wind aus NW nicht in die Boote stiegen. Im gemütlichen Gruppenzelt erklärte Kai Urban die Notfallausrüstung für Fahrtenleiter und beantwortete Fragen zum Thema Leadership. Dann wurde von jedem Teilnehmer in Einzelarbeit eine navigatorische Aufgabe in Form einer Inselumrundung bearbeitet.

Am Montag wechselten wir uns auf dem Weg nach Neuharlingersiel als Fahrtenleitungen ab. Auf dem Weg zurück ging es noch auf die Swinnplate, während der Rücktour sollten, so spontan wie möglich, das heißt auf Kais Pfiff Kommando, verschiedene Paddeltechniken von uns gezeigt werden. Jochen hatte die Aufgabe, die Gruppe aus Neuharlingersiel unter erschwerten Bedingungen wieder herauszuführen, denn dabei durfte nicht gesprochen werden. Hier sein Eindruck dieser besonderen Herausforderung:

"Nur die rhythmische Bewegung der Gruppe, das Eintauchen der Paddel.  Über allem eine gespenstige Stille. Die See ist ruhig, auch der Wind hat beschlossen lautlos zu sein. Kein Schlagen der Boote auf der Vorderseite der Wellen. Nichts, nichts, nichts. Kein Lachen, kein Gesprächsfetzen. Das Kopfkino rast. Wie sollen wir, ohne zu reden, die Incidents abwickeln, die angekündigt waren. Schleppverbände bilden, auflösen, Hands of God? Die Blicke in der Gruppe wechseln hin und her. Die Abstimmung klappt traumhaft. Die Spannung löst sich mit jedem Meter. Ein neues Gefühl von echtem Teamwork kommt auf. Dann die Unsicherheit, ist es die 18 oder die 16, die da so schön rot leuchtet. 18 liegt viel zu weit ab. Aber wo ist diese verflixte Teilungstonne? Vertrauen auf den Kompasskurs. Immer wieder Zeichen mit der Vorausfahrenden. Ab nach Norden. Erst mal lesen, was auf der Tonne steht. Alle fahren Frederike hinterher.  Es funktioniert wie von Geisterhand gezogen, die Gruppe hin und her zu steuern. Alle machen mit und gucken aufeinander. Ohne ein einziges Wort. Dann taucht die OB 13 auf, alles wie nach Plan. Sie war nur versteckt vor dem Gebirge von Spiekeroog am Horizont. Jetzt entspannt bis zur Swinnplate. Auf der Höhe von OB9 ist alles durch. Was für eine Erfahrung, komplett non verbal zu kommunizieren.  Und es hat das Team so zusammengebracht. Man sollte das viel öfter machen."

Der Dienstagmorgen begann früh, denn wir hatten viel vor. Wie am Sonntag geplant, sollte es einmal rund Spiekeroog gehen. Ralf hat den Tag so zusammengefasst:

"Die Umrundung der Nordseeinsel versprach mit etwa 17 Seemeilen eine anstrengende und lange Tour zu werden. Unsere Route führte uns gegen den Uhrzeigersinn durch die Swinn zwischen besonderen Schutzgebieten hindurch. Ein wichtiger Navigationspunkt war die gelbe Tonne, die wir mittels Deckpeilung und regelmäßiger Positionsüberprüfung suchten und fanden. Auf dem Weg zum Spiekerooger Wattfahrwasser stellten uns die Ausbilder immer wieder "Prüfungsfragen", um unser Wissen zu testen. Eine erste Herausforderung auf der Seeseite war das Anlanden durch die Brandung. Dank unseres amtierenden Fahrtenleiters, der ruhigere Stellen fand, gelang dies sicher. Ursache für diese ruhigeren Stellen war ein Ripp-Strom, der sich vom Strand ins offene Meer erstreckt. Das Highlight war ein simulierter Incident, den wir als Gruppe managen sollten. Dabei haben wir einen handlungsunfähigen Paddler in einem Päckchen sicher durch die Brandung an den Strand gebracht. Am Ende des Tages spürte ich die Anstrengung und kam, Dank der kräftigen Unterstützung durch einen Mitpaddler, der mich über mehrere Seemeilen im Schlepp nahm, ans Ziel.”

Da wir am Mittwoch aber auch etwas später starteten, konnten wir uns gut erholen. Die meisten jedenfalls., wie aus dem Bericht von Frederike ersichtlich wird.

“In der vorletzten Nacht zogen einige Sturmböen über die Insel. Alle Zelte haben das zum Glück gut überstanden. Aber nur fast: Niemand hatte am Abend daran gedacht, die Eingangsseite vom Gemeinschaftszelt zu schließen. Der Sturm kam ungewohnterweise aus südlicher Richtung. Fast wäre es abgehoben. Dickes Dankeschön an Kai und Jochen: Sie haben nachts bei Sturm und Regen das Zelt geschlossen und die Heringe wieder eingeschlagen. Das hätte echt böse enden können."

Zum Glück wurde Frederike nachts nicht vom Gruppenzelt umgefegt und kam am Mittwoch, dem vorletzten Tag voll auf ihre Kosten:

"Geplant war ursprünglich für Mittwoch eine frühe Ausfahrt mit Brandungspaddeln. Das klappte leider nicht. Wir mussten länger schlafen und konnten erst später los, als der Wind nachgelassen hatte. Bei strahlendem Sonnenschein und 5-6 bft konnten wir dann Rettungstechniken in Wellen und etwas Brandung üben und uns am Strand vor dem Zeltplatz austoben. Wir konnten uns überlegen: Was wollten wir in unserer Gruppe noch oder nochmal ausprobieren? Ich schlug vor, noch einen Incident abzuwickeln. Das wollte ich gerne nochmal machen. Die Bedingungen schienen schwierig genug, um etwas zu lernen. Aber bis auf das Schaukeln war es nicht zu herausfordernd. Es gab hohe, aber doch sehr zahme Wellen. So zahm, dass man sie nicht surfen konnte. Natürlich kenterten trotzdem alle meine Mitpaddler und am Ende musste ich ihnen beim Einsteigen helfen und einen Paddler gestützt durch die Brandung bergen. Beim letzten Mal haben wir die Boote des Geschleppten und der Unterstützerin geflutet. Das System war gut, aber es gab bei der Durchführung noch Optimierungsbedarf. Jetzt nutzten wir einen Helm als Treibanker an einer Schleppleine. Der Vorteil: Der Helm surft nicht. Außerdem: Meine Gruppe hatte nur 3 Teilnehmer. Dadurch wird eine Person, die sonst das Päckchen hinten vom Surfen abhält, frei. Bei stärkerer Brandung könnte man auch 2 Helme hintereinander auswerfen. Alle sind heile an Land angekommen. Das hat Spaß gemacht und war ein schöner Abschluss des Trainings."

Den Mittwochnachmittag verbrachten wir größtenteils gemütlich auf dem Zeltplatz mit Kaffee trinken und schnattern. Die Ausbilder gaben außerdem jedem einzelnen ein Feedback zu den verschiedenen Ausbildungsinhalten. Reinhards eindrückliches Fazit fasst das Ganze sehr gut zusammen:

“Es ist oft in den Momenten, in denen ich mich unwohl fühle und unbekannten Herausforderungen gegenüberstehe, die mir den größten Lernfortschritt bescheren. Dabei sind Fehler unvermeidlich und gehören zum Lernprozess. Wenn ich Fehler machen kann und das in einem Rahmen, der genau das erlaubt, bieten sich mir wertvolle Gelegenheiten, meine gewohnten Strategien und Denkweisen zu überdenken und zu verbessern. Meine "Fehler" während des Tidenrauches sind nicht das Lern-Ende, sondern ein wichtiger Input zur Verbesserung meiner Seekajakfähigkeiten. Durch die gemeinschaftliche und wohlwollende Analyse der Fehler in vielfältigen Übungen und Aufgaben konnten wir herausfinden, was ggf. schiefgelaufen ist und wie ich es in Zukunft anders und ggf. besser machen kann. Diese Reflexion hilft, Fähigkeiten zu schärfen und zu optimieren. Das Verlassen meiner Komfortzone ist ein weiterer Schlüssel fürs Lernen: dort ist der Bereich, in dem ich mich sicher und professionell fühle, wo ich keine besonderen Risiken erwarte und mich in bekannten Routinen bewege - aber kein Raum für Entwicklung! Besser werden, wachsen und volles Potenzial ausschöpfen braucht Herausforderungen in neuen, ungewohnte Situationen - das ist genau da, wo das kribbelnde Gefühl beginnt: hohe Wellen, Brandungszonen längs und quer passieren, Winde um 6 Bft., Rollen mit dem schnell gegriffen Ersatzpaddel bei Strömung, simulierte Rettung eines bewusstlosen Schwimmers, Anlandung eines Verletztentransportpäckchens, Schleppen und Geschlepptwerden, simuliertes Reparieren einer Leckage am Kajak, lautes Schreien, weil sonst kein Durchkommen der Info ist, Shelter ausprobieren und und und - das liegt außerhalb meiner Komfortzonen in teils unbekannten Territorien und erzwingt kreativ und flexibel zu sein. Diese Erfahrungen erweitern mein Wissen und meine Fähigkeiten - und meine Komfortzone. Die Kombination von Lernen aus Fehlern und dem Verlassen der Komfortzone beim Tidenrausch hat mir tolle Erfahrungen und mich näher an die Freude, den Genuss und den Spaß des Seekajakfahrens gebracht. Vielen Dank dem tollen Ausbilder- und Helferteam, die das mit viel Geduld, Witz, Können und außerordentlichem Engagement ermöglichten: es war Spitze!!!”

 

 

RogerFieting_StummeNavigation
ChristianSchleicher_Wattkieker
RalfZablowski_Kenterung
ChristianSchleicher_Navigation
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ChristianSchleicher_Campingplatz
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ChristianSchleicher_Wind_am_Strand
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RogerFieting_letzterAbend
RalfZablowski_Hafen_Spiekeroog_Niedrigwasser1
RalfZablowski_Incident_üben
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So war’s … - A2-Kurs in Zeeland und Noord-Beveland-(zwei-Drittel-)Runde

Am Pfingstwochenende machte sich eine Gruppe von 7 PaddlerInnen nach Zeeland auf, um dort mit Anita und Stefan einen A2-Kurs und eine Schnupperfahrt zu unternehmen. Am Freitagabend trafen nach und nach alle auf dem Camping Vierbannen ein, der für ein Pfingstwochenende angenehm leer war. Anita sorgte mit frisch gepflückten Austern für einen kulinarischen Auftakt.

Am Samstag stand der A2-Kurs auf dem Programm. Da es sich um einen Auffrischungskurs handelte, konnten bis zur Mittagspause alle Paddeltechniken zügig durchgenommen werden. So blieb am Nachmittag viel Zeit für den nassen Teil der Veranstaltung und dieser wurde dann auch ganz ausgiebig zelebriert: Eskimorettung, assistierter Wiedereinstieg, Heel Hook, Paralleleinstieg, Solo-Einstieg und All-in. Ungezählt waren am Ende die Male, die wir im Wasser gewesen sind und anderen wieder ins Boot verholfen haben.

Am nächsten Morgen brach die ganze Gruppe relativ früh zur Noord-Beveland-Runde auf, um den Abschnitt auf der Oosterschelde bei auflaufendem Wasser paddeln zu können. Ich schreibe relativ früh, denn einen Tag später sollte es wirklich früh werden. Beim Start im Hafen von Colijnsplaat lag die Oosterschelde noch still im Nebel. Das Wasser teilten wir uns nur mit einigen Schweinswalen, die immer wieder kurz ihre Flosse aus dem Wasser hoben. Ein ganz anderes Bild zeigte sich dagegen, als wir in das Fahrwasser zum Veerse Meer abbogen. Kurz vor der Schleuse kamen uns immer mehr Segelboote entgegen. Aus der Ferne konnten wir die hochgezogene Brücke und die grüne Schleusenampel erkennen. Anita feuerte uns zu einem kleinen Zwischenspurt an. Aber kaum hatte sie diesen ausgerufen, sprang die Ampel auf Rot und die Brücke senkte sich. Zu spät!

„Wären wir mal 5 Minuten früher losgekommen“, bemerkte Anita. Wie recht sie hatte, sollten wir in der nächsten Stunde zu spüren bekommen. In der immer wärmer werdenden Sonne saßen wir in unseren Trockis in den Kajaks und warteten und warteten. Doch schließlich öffneten sich die Schleusentore und es ging mit viel verlorener Zeit weiter ins Veerse Meer. Das Veerse Meer ist komplett von der Nordsee abgetrennt und dadurch unabhängig von den Gezeiten. Immer wieder passierten wir kleine Inseln, an denen man anlanden konnte. Wir kamen gut voran, jedoch nicht ohne Anstrengung, da wir den Wind streckenweise gegen uns hatten. Und so dauerte es tatsächlich bis 18.00 Uhr, bis wir unser Zwischenziel Veere glücklich, aber auch mehr oder weniger erschöpft erreichten. Veere ist ein sehr schöner Ort mit den typischen, alten Backsteinhäusern. Dort genehmigten wir uns erst einmal Pommes, Lekkerbek und andere frittierte Köstlichkeiten. Beim anschließenden Stadtrundgang in Paddelschuhen und individuell geöffneten und drapierten Trockis waren wir sicherlich ein etwas ungewöhnlicher Anblick. Aber wir trugen die Outfits würdevoll und man ließ uns passieren. Das Ziel für den heutigen Tag lag gegenüber von Veere, so dass nur noch einmal das Veerse Meer gequert werden musste und wir um 20.00 Uhr unsere kleine Übernachtungsinsel (Mosselplaate) erreichten. Nach einem gemeinsamen Schwimmen ließen wir den Abend gemütlich ausklingen und erhoben uns nur noch einmal, um den Sonnenuntergang zu bewundern und in die Zelte zu kriechen.

Am nächsten Morgen klingelten die Wecker schon um 5.00 Uhr, damit wir um 7.00 Uhr unseren Weg in Richtung Nordsee fortsetzen konnten. Als wir dort ankamen, hatte sich der Wind, entgegen der Prognosen, deutlich verstärkt und wehte, für uns ungünstig, aus Richtung Norden. Anita und Stefan wogen ab und beschlossen, dass die Bedingungen für eine Schnupperfahrt grenzwertig wären. Wir besprachen die verschiedenen Optionen und trafen schließlich den gemeinsamen Entschluss, trotzdem über den Deich zur Nordsee zu rollern, um dort eine Stunde in den Wellen zu spielen. Wie sich in der Nachbesprechung herausstellte, war dies die bestmögliche Wahl gewesen, mit der alle Teilnehmer sehr glücklich waren. Über den kräftezehrenden Weg mit dem Kanuwagen durch den Sand zurück ins Veerse Meer reden wir lieber nicht. Mit vereinten Kräften gelangten wir schließlich wieder dorthin und traten die letzte Wegstrecke nach Kamperland an. Nach der bewegten Nordsee erschien das Veerse Meer wie in Zeitlupe. Der Wind war verschwunden und alles bewegte sich langsam und still dahin. In Kamperland angekommen, gelangte eine Gruppe mit dem Taxi zurück nach Colijnsplaat, um von dort die Autos zu holen. Bei einem weiteren Fisch- und Pommes-Essen im Hafen von Colijnsplaat ließen wir die drei Tage ausklingen.

Was kann man abschließend zu den drei Tagen sagen? Es waren drei sehr abwechslungsreiche Tage, die sich dadurch nach deutlich mehr angefühlt haben. Die Umrundung der Insel wäre sicherlich eine feine Sache gewesen, aber auch mit einer Planänderung kann eine Tour gelungen sein.

 

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(Fotos von Stefan Villena-Kirschner, Michael Friedrichs und Jörn Ullrich)

Renate Heintze gewinnt den 1. Platz beim Grönland-Rollwettbewerb in Paimpol/Bretagne 2024

Im Rahmen des 3. Symposiums von CK/Mer in der Bretagne fand dieses Jahr erstmalig ein Grönlandrollen- Wettbewerb statt. Spaß und Freude am gemeinsamen Rollen stand hier im Vordergrund. Experten und Rollanfänger nahmen gleichermaßen teil und wurden kräftig angefeuert! Als Vertretende der SALZWASSER UNION warfen sich Christian Dingenotto und Renate Heintze in die Fluten. Super! 
 
La Ola, Applaus und Mitfiebern war bei allen Teilnehmenden angesagt- egal ob „nur“ eine oder mehrere der bis zu 35 möglichen Rollmanöver gezeigt wurden. Eine Übersicht über die Variationen der Grönlandrolle findest hier: Greenland Rolling-Scoresheet.
 
Eine ganze Reihe davon konnte Renate Heintze präsentieren, z.B. eine „Brickroll“- da rollt man hoch mit einem Stein in der Hand- groß wie ein Kinderkopf! Unglaublich! Damit konnte Renate überzeugen und gewann den 1. Platz bei diesem Wettbewerb und- ein Grönlandpaddel! Die Jury bestand hierbei aus der Creme de la Creme der Rollszene wie Eiichi Ito, James Manke und Greg Stamer.
 
Und wer Renate beim Rollen zuschauen möchte: hier könnt ihr sie am Ende des Videos sehen.
 
Liebe Renate, lieber Christian, wir gratulieren euch ganz herzlich zu euren Platzierungen und sind mächtig stolz auf Euch!
 
Renate1

Trittsteine, Wasserwanderwege und Routen in NV-Seekarten!

Hoffentlich rechtzeitig vor der Beschaffung der Karten für die neue Saison, möchte ich Euch kurz informieren: In den aktuellen Seekarten des NV-Verlags (jedenfalls für Ostfriesland) sind die Trittsteine, Wasserwanderwege und Routen verzeichnet.

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Neues zur Nordseebefahrensverordnung

Zur Vorbereitung der Saison bekommt Ihr hier den Stand zur Anpassung der amtlichen Karten:

  • BSH 1180 (Baltrum Mitte bis Spiekeroog bis Ostbake) gibt es mit den neuen Schutzgebieten zu kaufen in der Version vom 24.11.23, die bereits bestellt werden kann. 
  • BSH 1230 (Spiekeroog rund) gibt es erst im Mai oder Juni 2024 mit neuen SG zu kaufen - das BSH schafft es leider nicht, bis zum geplanten Datum vom 01.04. alle seine Karten umzustellen!
  • NV Karten sind dies Jahr in der Druckversion noch ohne neue SG, sie werden jedoch gerade in die Datenbank eingepflegt und online kann man sich diese dann anzeigen lassen. 

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Das neue Team der Ausbildungsleitung

Beim Trockenen Treffen der aktiven Fahrtenleitenden und Ausbildenden der SALZWASSER UNION (BC-Kreis) am 13.01.2024 wurde eine neue Ausbildungsleitung gewählt. Das Team der Ausbildungsleitung koordiniert die Aktivitäten des BC-Kreises und steht als Ansprechpartner für alle Fragen rund um Ausbildung, Veranstaltungen und Abrechnung zur Verfügung.
 

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