Das Jahr ist Rum!
Anpaddeln 2016
Die Kanu-Station im Priwall-Hafen war aufgrund der Umbaumaßnahmen (touristisches Großbauprojekt „Waterfront“) nicht zugänglich, so trafen wir uns auf einem in der Nähe befindlichen Strandparkplatz zum Anpaddeln am Neujahrstag. Um auch rechtzeitig startklar zu sein, reisten wir bereits einen Tag früher an.
Die letzten Vorbereitungen wurden vor Ort erledigt, das obligatorische Chilli con Carne frisch über dem Feuer zubereitet und zur Begrüßung gab es Glühwein, bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Die Trophäe für die weiteste Anreise ging dieses Jahr nach Teneriffa bei Berlin (TF). Respekt und Herzlichen Glückwunsch!
Es gab reichlich Rees an Backbord und das hedonistische Treffen wurde fröhlich mit einem lautlosem Feuerwerk zelebriert, ohne Böllerei, ganz im Sinne der Natur und ihrer Bewohner. Das Jahr war Rum! Lokal zogen böige Nord-Süd-Winde auf, die den Einen oder Anderen zum Wanken brachten.
Am nächsten Morgen starteten wir bei einer leichten Brise auf der sehr glatten See. Auf dem Weg zur Ansteuertonne mussten wir das Fahrwasser (Helsinki, Trelleborg, Travemünde) queren. Wir genossen die ruhige Stimmung auf dem Wasser. In der Stille vernahmen wir ein leises Dröhnen, es kam nicht aus dem dumpfen Kopf, sondern aus dem Nebel. Die Fähre war zu hören, jedoch nicht zu sehen, es war ein wenig diesig an diesem Tag. Wer würde die Tonne zuerst passieren; und wer auf welcher Seite? Als sich zudem noch mein Blatt vom Paddel verabschiedete, war die Verwirrung komplett. Da die Nacht sehr kurz war, lag es wahrscheinlich an einer Materialermüdung.
Das Wetter war trübe, der Verstand klar, zum Glück nicht anders herum. Die SaU-mäßige Ausrüstung verlieh meiner Antriebslosigkeit ein Ende, wir tauschten das Reservepaddel vom Achterdeck und legten uns außerhalb des Fahrwassers auf Reede (Vielen Dank für die hervorragende Seemannschaft!). Die Fähre pflügte an uns und der Tonne vorüber und für einen kurzen Moment war es vorbei mit der ruhigen See.
Nach der Umrundung machten wir einen kleinen Abstecher zum Landgang mit Teepause. Wir paddelten weiter entlang der Küste und waren vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück am Camp. Dort am Strand wartete bereits unser besorgter „Back-up Officer“ (Danke mein lieber Bruder), sicherheitshalber mit einer Taschenlampe und gab uns schon von weitem Signale.
Wieder einmal endete eine spannende Spritztour glücklich, dank des guten Teamworks und nicht zuletzt der mustergültigen Ausrüstung!