Auf Dulcibellas Spuren oder: Seezeichenfreie Scharhörnrunde
"Wir kamen bald an eine Stelle, die, wie ich annahm, der Anfang des Telte-Priels sein musste.
Rundum konnte ich die Brecher über dem Sand hören, obwohl das Wetter noch zu schlecht war, um sie zu sehen. Da sich das Wasser verflachte, wurde auch der Seegang kabbeliger. Der Wind nahm zu - es war ein ausgewachsener Sturm, sollte ich sagen.“ (Erskine Childers)
Am vorletzten Samstag im März waren Karsten und ich auf dem Wasser, auf den Spuren der Dulcibella aus Childers maritimen Agentenroman "Das Rätsel der Sandbank".
Nach einem frühen Start um 7:30 Uhr in Spieka Neufeld umhüllt uns sofort die Wattewand eines diesigen Nebels, die uns bis zum Mittag nicht loslassen wird.
Die Sichtweite liegt bei geschätzten 100 Metern. Bei völliger Windstille ist das Wasser glatt wie Öl.
Zu unserer großen Überraschung gibt es nach Ende der beprickten Einfahrt nach Spieka fast keine Seezeichen mehr. Nicht nur sind komplett alle (!) Pricken im Weser-Elbe-Wattfahrwasser und Neucappeler Tief verschwunden bzw. noch nicht wieder ausgebracht, auch die meisten Tonnen sind weg.
Mehr von dieser spannenden Tour gibt es im nächsten SEEKAJAK.
Fotos: Karsten Hübener und Steffen Wagner
Karte: Erskine Childers Das Rätsel der Sandbank, © 1975 Diogenes Verlag AG, Zürich