Frühjahrsputz 2020
Nach Abwägung der Faktenlage zur Corona Pandemie trafen sich vom 13. - 15. März 15 SäUe zum Frühjarsputz. Wahrscheinlich war dies für längere Zeit die letzte Veranstaltung für uns. Einen Tag nach unerer Rückkehr aufs Festland wurden die Nordseeinseln für Touristen gesperrt - Glück für diejenigen die noch dabei sein konnten.
Dieses Jahr standen Trainings, Assistenzen und Lehrproben für die nächsten Qualifikationsstufen B4, C2 und C3 auf dem Programm. Die Windvorhersagen W-NW 6-7 in Böen 8 waren sportlich aber von den erfahrenen Teilnehmern zu meistern.
Der Freitag begann nach dem Packen der Boote um 11:00 mit einem Theorieblock. Es gab Navigationsaufaufgen zu lösen und anschliessend zu besprechen. Dazu konnten wir im Wattkieker in einem eigens für uns reservierten Konferenzraum Platz nehmen und uns am Tisch mit Getränken versorgen lassen - ein sehr angenehmer Start. Draußen liess der Wind mit fortschreitender Stunde nach und blies dann konstant "nur" noch mit W 6. Gegen 13.30 ging es es in Boote Richtung Wangerooge. Dazu wurden zwei Gruppen gebildet und die ersten Aufgaben von den Kandidaten abgearbeitet. Die anspruchsvolle Überfahrt wusch im wahrtsten Sinne des Wortes unseren Winterstaub von den Booten und Knochen. Der Tag klang nach dem Abendessen in der JuHe bei dem ein oder anderen Getränk mit der Beschäftigung mit den Aufgaben für den nächsten Tag aus.
Der Samstag war der schönste Tag - strahlender Sonnenschein und moderater S 3-4.. Eine Gruppe ging Richtung Seegatt - Tabaksplate - Spiekeroog und absolvierte ihre Trainings, Assistenzen und Lehrproben. Eine zweite Gruppe suchte an Buhne H die Welle mit anschließenden Roll- und Partner-Rettungseinlagen.
Vor dem Abgendessen ging es zur "Sichtnavigation" hoch auf den Westturm. Diejenigen. die noch nicht genug vom Tag hatten fuhren mit dem Rad ins Dorf und machten sich ein Bild vom verheerenden Strandabbruch des letzten Sturms. Ein trauriger Anblick, aber für die Nordseeinseln ein seit Jahrhunderten natürlicher Vorgang.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Rückfahrt. Rechtzeitig blies der Wind wieder mit Stärke 5-6 jetzt zur Abwechslung mal aus Süd. Aber wir wollten ja zum Workout hier sein. Mit dem ersten auflaufenden Wasser ging es um 11:00 zurück nach Harlesiel und an der Steinschüttung an Land. Dabei wurde das alte Wangerooger Fahrwasser aufgesucht und auch gefunden. Für die Schiffahrt ist dieses seit zwei Jahren durch die Verlagerung der Sandbank nicht mher nutzbar. Gerade das Seengebiet zwischen Harlesiel - Wangerooge - Spiekeroog-Ost ist hochveränderlich. Ganz deutlich zeigt es sich bei der Veränderung der Tabaksplate, von der nicht mehr viel übriggeblieben ist. Interessant und lehrreich war auch das Thema Winterbetonnung. Viele Seezeichen werden im Winterhalbjahr durch reduzierte Formen ersetzt, wie z.B. die Kardinalzeichentonne am Kopf der Buhne H, die im Winter durch eine kleinre Tonne ohne Feuer repräsentiert wird.
Das fordernde Wochende hat allen viel Freude gemacht und uns gut auf die (hoffentlich) kommende Saison eingestimmt.
Bevor die Teilnehmer wieder die Heimreise antraten ging es noch einmal in den Wattkieker zum Fischessen.
